Nautilus  
P A L A U "Paradies am Ende des Regenbogens"

Palau, die westlichste Inselgruppe Mikronesiens, bietet Urlaubserlebnisse der besonderen Art. Mit seiner ursprünglichen Natur, Abge-schiedenheit und politischen Stabilität bietet der kleine Inselstaat Urlaubsmöglichkeiten vom Feinsten. Und das für jeden Anspruch: Ob Abenteurer oder Naturfreunde, Wassersportler oder Landratten, Geschichtsinteressierte oder Ruhesuchende - jeder kann hier sein ganz persönliches Paradies entdecken. Zwischen Guam, den Philippinen und Papua-Neuguinea gelegen, beheimatet der 700 Kilometer lange Archipel mit den Rock Islands eines der einzigartigen Naturwunder der Welt. Diese Ansammlung pilzförmiger Inseln und Inselchen ist weitestgehend unbewohnt und liegt inmitten einer großen Lagune, die durch ihre Vorkommen an Korallen, Fischen und anderen Meerestieren beeindruckt. Nicht zuletzt dieses Phänomen war es, das Palau den Titel "No. 1 Underwater Wonder of the World" einbrachte. Das farbenfrohe Unterwasserleben umfaßt unter anderem rund 1.500 Fischarten, über 700 verschiedene Korallen und Seeanemonen.
Die geschützte Lagune und die erstaunliche Vielfalt dieser Region haben in den letzten Jahren auch andere Aktivitäten als Tauchen populär werden lassen wie Kajakfahren, Parasailing und Sportangeln.
Wer Entspannung mit Komfort verbinden will, findet in den Resorts von Koror exquisite Restaurants, Swimmingpools und weiße Sandstrände. Auf Babeldaob, der größten Insel des Landes, laden abgelegene Wasserfälle und Pfade inmitten des üppigen Dschungels Naturliebhaber und Abenteuersuchende zum Wandern ein. Eine neue und einmalige Art und Weise, die Schönheit der atemberaubenden Rock Islands zu erleben, ist eine Kajak-Tour. Die Kajaktouren bieten eine ideale Voraussetzung, das versteckte Netzwerk an Salzwasserseen, Mangroven-Kanälen, einsame Sandstrände und die Unterwasserwelt mit dem Schnorchel zu erkunden. Begehrt sind auch die Charterflüge von Belau Air, die Flüge über die Rock Islands mit einer Cessna 206 für maximal fünf Passagiere anbieten, um so die Rock Islands aus der Vogelperspektive zu erleben.

Tauchen in Palau
Uns haben die vielgepriesenen Tauchgründe der Rock Islands nach Palau gelockt. Mit eigenen Augen wollten wir erleben ob der Fischreichtum, die Farbenpracht und Vielfalt der Unterwasserwelt wirklich so einmalig sind und der Titel "No. 1 Underwater Wonder of the World" wirklich zurecht verliehen wurde.
Auf Palau gibt es inzwischen einige gut geführte Tauchbasen. Wir haben uns für Fish n' Fins, dem Pionier der Tauchbasen in Koror entschieden. Hier wird Wert auf Individualität gelegt, was sich z. B. dadurch ausdrückt, daß zu den Tauchausfahrten nur sechs Taucher per Boot mitgenommen werden, was mitunter sehr wichtig ist, will man nicht in einen Pulk japanischer Taucher geraten ...
Tova, die Eigentümerin, hat in ihrer Kindheit vorübergehend in Wien gelebt, und ihre Deutschkenntnisse erleichtern uns die Abwicklung des Tauchalltags. Es werden in der Regel täglich 2 - 3 Bootstauchgänge angeboten, wobei man die Mittagspause auf einer der vielen Inselchen mit einem Lunchpaket verbringt, die dem Paradies ziemlich nahekom-men. Mitunter werden auch Landspaziergänge während der Mittagspausen organisiert wie z. B. auf der Insel Peleliu. Die im Südwesten der Rock Islands gelegenen Inseln Peleliu und Angaur sind noch immer Zeugen des harten Kampfes, der hier vor über fünfzig Jahren zwischen japanischen und amerikanischen Einheiten stattfand. Verrostete Tanks, Panzer und Landerampen kann man hier nach wie vor finden.
Das Tauchen ist absolute Spitzenklasse. Wir tauchen an Steilwänden, die von 5 auf über 300 Meter Tiefe abfallen, bewachsen mit Korallen, Gorgonien und riesigen Gorgonienfächern - wie im Bilderbuch. Zwischen den vie-len Weichkorallen in allen Farbschattierungen wimmelt es von Fischen der verschiedensten Arten.. Der El Nino hat auch hier an manchen Plätzen seine Spuren hinterlassen, aber ab einer Tiefe von 10 Metern ist keine Beschädigung durch die Meereserwärmung mehr zu sehen. Der berühmteste Tauchplatz auf Palau ist der legendäre "Blue Corner", ein L-förmiges Riff, das auch mein Tauchfavorit wurde und wann immer die Frage des Tauchguides kam "Wo wollt Ihr tauchen?", von uns dieser Spot gewünscht wurde. Was sich hier bei starker Strömung - Strömungstauchgänge gibt es hier ziemlich häufig - tut, ist kaum beschreibbar. Ich komme mir vor wie in einem Aquarium für Großfische: Haie, Barakudaschulen, Mantarochen, Büffelkopffische - alle geben sich hier ihr Stelldichein. Was ich im Laufe meines mehr als zehnjährigen Taucher-lebens nicht zusammen gesehen habe, erlebe ich hier allein an einem Tauchgang. Natürlich gibt es in Palau auch jede Menge kleiner Exponate für das Makroobjektiv: Vom bizarren Geisterpfeifenfisch angefangen, bis zu dem unglaublich fantasiereich gestylten Madarin-fisch können wir alles fotografieren. Wir haben sogar die Möglichkeit, einem Nautilus, einem lebenden Fossil, zu begegnen. Nach den heftigen japanisch/amerikanischen Seeschlachten gibt es hier viele Schiffs-und Flugzeugswracks zu betauchen. Wir machen einen spektakulären Tauchgang an einem Schiffswrack aus dem 2. Weltkrieg, das von den Meeresbewohnern als neues Zuhause okkupiert wurde. Wir stoßen bei unseren Wracktauchgängen auf jede Menge Munition und sogar auf eine Gasmaske.
Für Nichttaucher werden Mitfahrten auf dem Tauchboot mit Schnorchelmöglichkeit angeboten. Eine Vielzahl von farbenprächtigen Korallen, Fischen und auch Schildkröten kann man schon beim Schnorcheln beobachten. Sehr interessant ist auch ein Ausflug zum Jellyfish Lake ("Quallensee"), ein Naturwunder, denn im Laufe der Jahrhunderte haben die Quallen in den abgeschlossenen Gewässern ihre Nesseln verloren. Zum Schutz der Tiere darf hier nicht mit Preßluftflasche getaucht werden. Ein interessanter Ausflug, der auf keinen Fall im Palau Repertoire fehlen sollte.

Palau ist mehr als nur irgendein Tauchziel: Es zählt sicherlich zu den Höhepunkten im Leben eines jeden Tauchers und hinterließ bei uns einen unvergeßlichen Eindruck. Wir können den Titel "No. 1 Underwater Wonder of the World" nur bestätigen - zumindest aus heutiger Sicht.